Chronik des Bienenzuchtvereins
Am 28. Oktober 1886 wurde in Reut bei Simbach, in Anwesendheit von Herrn Bezirksamtmann Rammer,
der Bezirksbienenzuchtverein Simbach/Inn gegründet.
Bei der Gründung trugen sich 40 Mitglieder aus allen Gemeinden der südlichen Hälfte des Bezirksamtes
Pfarrkirchen ein Bemerkenswert ist , dass der überwiegende Teil der Mitglieder aus Lehrerschaft und den Geistlichen
bestand.
Es wurde folgende Vorstandschaft gewählt:
1. Vorstand
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Dr. Pekert, prakz. Arzt in Tann
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2. Vorstand
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Exposius Lorenz Huber in Kirn
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Schriftführer und Kassier
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Josef Zierer, Kaufmann in Tann
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Ab 16. Februar 1889:
1. Vorstand
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Expositus Lorenz Huber in Kirn
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2. Vorstand
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Pfarrer Nömayer in Köslarn
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Schriftführer und Kassier
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Lehrer Fürst in Kirn
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Ab 1. Juni 1890:
1. Vorstand
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Pfarrer Werndl in Stubenberg
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2. Vorstand
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Grünberger, Schuhmacher in Simbach/Inn
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Schriftführer und Kassier
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Lehrer Fürst in Kirn
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Ab 1892:
1. Vorstand
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Lehrer Bayer
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2. Vorstand
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Grünberger, Schumacher in Simbach/Inn
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Schriftführer und Kassier
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Lehrer Fürst in Kirn
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Ab 3. April 1899:
1. Vorstand
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Lehrer f. Schäfflert in Kichberg
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2. Vorstand
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Grünberger, Schumacher in Simbach/Inn
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Schriftführer und Kassier
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Lehrer Fürst (Kirn) jetzt Malching
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Ab 16. November 1902:
1. Vorstand
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Lehrer f. Schäfflert in Kichberg
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2. Vorstand
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Grünberger, Schumacher in Simbach/Inn
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Schriftführer und Kassier
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F.X. Lotter in Simbach /Inn
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In diesen Jahren waren als Referenten meistens die Herren Köster Braunau und Lehrer Koller aus Mauerkirchen anwesend.
Ab 27. Januar 1907:
1. Vorstand
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Karl Kagerhuber in Simbach/Inn
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2. Vorstand
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Grünberger, Schumacher in Simbach/Inn
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Schriftführer und Kassier
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F.X. Lotter in Simbach /Inn
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Im Jahre 1907 beteiligte sich der Bienenzuchtverein Simbach am Inn beim Volksfest in Simbach am Inn mit einer
Ausstellung von Bienenvölker und Bienenerzeugnissen mit Preisverteilung durch den Landwirtschaftlichen
Bezirksverein Simbach am Inn. Diese Ausstellung von Bienenvölkern gab den Anlass, dass im Jahre 1911 der
Verein aus Kärnten die Sog. Krainerbiene einführte, die gegenüber den bisherigen Völkern bedeutend sanfter war und
mehr Honig brachte. Im Jahr 1915 kamen auch Königinnen der Kaukasier-Rasse in Simbach zur Ausstellung. Von da an
entbrannte bereits manchmal in den Versammlungen eine große Meinungsverschiedenheit.
Im Jahre 1923 steht im Kassenbuch der Vermerk: „Durch Inflation alles entwertet - trauriges Vaterland!“
Ab 19. März 1924:
1. Vorstand
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Eduard Steiger in Simbach/Inn
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2. Vorstand
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Grünberger, Schumacher in Simbach/Inn
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Schriftführer und Kassier
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F.X. Lotter in Simbach /Inn
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Ab 11. November 1927:
1. Vorstand
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Eduard Steiger in Simbach/Inn
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2. Vorstand
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Franz Diegruber in Simbach/Inn
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Schriftführer und Kassier
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F.X. Lotter in Simbach /Inn
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Im Jahre 1929 beteiligte sich der Verein bei der Leistungsschau des landwirtschaftlichen Bezirksverein Simbach/Inn
auf dem Volksfestgelände in Simbach mit einer geschlossenen Ausstellung. Es gab Diplome und schöne Ehrenpreise.
Ab 14.Oktober 1934:
1. Vorstand
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Georg Steiger in Simbach/Inn
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2. Vorstand
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Geord Eiblmeier in Simbach/Inn
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Schriftführer und Kassier
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Xaver Mandl in Simbach
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Für die Erweiterte Vorstandschaft wurde für jede Gemeinde ein Obmann ernannt, der die Belange der Mitglieder
in seiner Gemeinde wahrnimmt und die Wanderversammlung für seine Gemeinde organisiert.
Vom 14. bis einschl. 24. August 1938
fand der große „Rottaler Imkertag“ in Simbach am Inn statt, verbunden mit dem 50-jährigem Gründungsjubiläum
des Vereins. Es beteiligten sich ca. 1800 Imker bei den Festfeiern. Als Ausstellungsleiter hatte sich
Herr San. Rat Dr. Eisenreiter zur Verfügung gestellt und es gestaltete sich diese Erzeugnisschau der Bienenzucht
auf eine Fläche von ca. 70 qm einzigartig schön.
Der Krieg brachte auch dem Verein erhebliche Verluste. Beim Bombenangriff auf das Postgebäude in Simbach am Inn
verunglückte Kassier und Schriftführer Xaver Mandl tödlich. Die meisten Vereinsdokumente sind bei der Besetzung
durch die amerikanischen Soldaten abhanden gekommen. Es musste praktisch von vorne begonnen werden.
Ab 1945:
1. Vorstand
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Georg Eiblmeier in Simbach/Inn
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2. Vorstand
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Dr. Pinzl in Simbach/Inn
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Schriftführer und Kassier
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Josef Renaltner in Simbach/Inn
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Im Jahre 1946 wurde in der Generalversammlung einmütig beschlossen, die nordwestlich gelegenenGemeinden zu einem
eigenen Imkerverein zusammenzufassen. Dadurch kamen 49 Mitglieder mit 496 Bienenvölker vom Verein Simbach am Inn
zum neugegründeten Verein Tann. Der Kassenbestand und das sonstige vermögen wurde redlich geteilt.
Nach dem Schnellen Tod des Kassiers und Schriftführers Renaltner wurde als Nachfolger Fritz Hofmann in Waltersdorf
gewählt.
Ab 1958:
1. Vorstand
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Georg Eiblmeier in Simbach/Inn
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2. Vorstand
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Walter Rindt in Hitzenau
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Schriftführer und Kassier
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Georg Fraunhofer in Machendorf
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Im Jahre 1959 wurde eine Vereinsbücherei angelegt und zu diesem Zwecke 62 Lehrbücher über Bienenzucht angekauft.
Zur Verbesserung der Ausbildungstätigkeit und zur Hebung der Leistungszucht kaufte der Verein ein Tonbandgerät und
einen Bildwerfer.
Die Vereinstätigkeit war in diesen Jahren auffallend rege. Im Frühjahr und Herbst fanden die Hauptversammlungen
statt und zusätzlich während des Jahres in den verschiedenen Gemeinden etwa sechs Wanderversammlungen. Als prominente
Redner bei den Hauptversammlungen seien unter anderem genannt: Birklein aus Nürnberg, Freudenstein aus Seebach,
Dr. Böttcher, Dr. Weiß und Dr. Hirschfelder aus Erlangen, Johann Borndörfer aus Kringell, Johann Hammedinger aus Regensburg,
Keller aus München, Nettinger aus Landshut, Neiß aus Passau, Schells aus Deggendorf, Müller in Sonnertsham, Spethling
aus Altötting, Georg Dauscher aus Kerkhofen, Lex aus Deggendorf, etc
Ab 1963:
1. Vorstand
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Georg Eiblmeier in Simbach/Inn
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2. Vorstand
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Walter Rindt in Hitzenau
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1963 hatte Herr Fraunhofer einen schweren Verkehrsunfall. Er gab daher den Kassier- und
Schriftführerposten an Josef Wimmer ab.
Am 29. September 1963 wurde beschlossen, die Frühjahrs- und Herbstversammlung jährlich
zu belassen und anstatt der Wanderversammlung an jedem ersten Mittwoch im Monat abends 19.30 Uhr eine Monatsbesprechung
abzuhalten. Die Leitung sollte auf Wunsch des 1 Vors. jeweils abwechselnd ein Imker aus der jüngeren Generation übernehmen,
zwecks Einschulung. Es werden praktisch wertvolle Tonbandaufnahmen von Fachvorträgen wiedergegeben und Imkermeister
Gg. Eiblmeier bespricht jeweils die Erfahrungen aus dem Vormonat und gibt Anregungen für die richtige Pflege der
Bienenvölker im kommenden Monat. Die anwesenden Mitglieder und gäste beteiligten sich rege an der Aussprache durch
Fragen und Vorschläge. Der Besuch dieser Monatsbesprechungen ist sehr gut und steigerte sich anfangs 15 Teilnehmern
auf nunmehr 60 Teilnehmer. Ständige Gäste sind auch interessierte Imker aus der Nachberstadt Braunau am Inn (Österreich),
sowie aus Eggenfelden, Burghausen, Marktl u.s.w.
Ab 1968:
1. Vorstand
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Georg Eiblmeier in Simbach/Inn
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2. Vorstand
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Josef Iretzberger in Julbach
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Schriftführer und Kassier
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Josef Wimmer in Atzing
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Im Jahre 1969 fand Herr Heinz Leck beim Abbruch des Gartenhauses beim Anwesen Renaltner, das Leck käuflich erworben
hatte, die Vereinschronik. Die Chromik war während der Kriegswirren unauffindbar.
Ab 1974:
Nach außerordentlicher Hauptversammlung mit Neuwahl:
1. Vorstand
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Josef Iretzberger in Julbach
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2. Vorstand
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Josef Eichinger in Thalham
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Ehrenvorstand
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Georg Eiblmeier in Scheibmühle
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Ab 1984:
1. Vorstand
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Josef Iretzberger in Julbach
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2. Vorstand
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Josef Eichinger in Thalham
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Schriftführer und Kassier
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Gottfried Fuchs in Hitzenau
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Die regelmäßig durchgeführten Monatsversammlungen wurden im Durchschnitt von 80 Imkern (Vereinsmitglieder und Gästen)
besucht. Es werden alle anstehenden aktuelle Probleme von den Referenten sehr zeitnah behandelt. Die anschließende
Diskussion bringt den Teilnehmern immer neue Information.
Ab 1986:
1. Vorstand
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Josef Iretzberger in Julbach
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2. Vorstand
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Josef Eichinger in Thalham
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Schriftführer und Kassier
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Theo Vöth in Julbach
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Der niederbayrische Imkertag fand zum 100-jährigem Bestehen des Bienenzuchtvereins in Simbach am Inn statt.
Das Wochenende vom 4. und 5. Oktober 1986 beherrschten in Simbach die Imker.
Im Jahre 1989 wurde auf dem Gelände des zukünftigen Lehrbienenstandes die Pflanzung der Obstbäume und der Hecke
durchgeführt.
1990 erfolgte dann der Bau des Kellers vom Lehrbienenstand. Für 20 Bienenvölker und einem Versammlungsraum entstand
im Jahre 1991 das Bienenhaus. Die Fertigstellung und Einweihung durch Stadtpfarrer Deken Sinzienger erfolgte im Jahre 1992.
Seitdem sind die Spalierbäume und einige Hochstammbäume noch dazugekommen.
Ab 2000:
1. Vorstand
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Josef Iretzberger in Julbach
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2. Vorstand
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Martin Zellhuber in Julbach
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Schriftführer und Kassier
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Theo Vöth in Julbach
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Teilnahme an diversen öffentlichen Veranstaltungen im Vereinsgebiet z.B. mit dem Gartenbauverein bei der
Obstausstellung im Bürgerhaus, Gewerbeschau im Zusammenhang mit der Pfingstdult oder am Tag der Region beim
Kindergarten Dreifaltigkeit.
Ab 2003:
1. Vorstand
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Martin Zellhuber in Julbach
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2. Vorstand
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Manfred Heid in Ering
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Schriftführer und Kassier
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Theo Vöth in Julbach
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Bei der Obstausstellung 2003 des Gartenbauvereins im Heimatmuseum beteiligte sich der Bienenzuchtverein mit einer Vitrine über die
Bestäubungsleistung der Honigbiene.
Im Jahr 2006 feierte der Bienenzuchtverein sein 120.jähriges Bestehen im Gasthaus Göttler. Vereinsmitglied Dr. Roman Käser a.D.
hielt eine Festrede über die Geschichte des Honigs und der Honigbiene bei den Kulturvölkern der Antike.
Von Mitte Januar bis Mitte Februar 2007 präsentierte sich der Bienenzuchtverein im Zusammenhang zu seinem 120.-jährigrem Bestehen
im Heimatmuseum mit einer Sonderausstellung. Neben der Bedeutung der Honigbiene als Bestäuber wurde auf die Bienenprodukte und das Thema
Lichtmess hingewiesen. Der Gartenbauverein beteiligte sich mit ebenfalls an der Ausstellung.
Ab 2012:
1. Vorstand
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Martin Zellhuber in Julbach
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2. Vorstand
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Manfred Heid in Ering
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Schriftführer
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Anton Obernbichler aus Hitzenau
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Kassier
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Theo Vöth in Julbach
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Der Verein kann 2014 das 100ste Vereinsmitglied in seinen Reihen begrüßen.
Die Monatsversammlungen werden weiterhin sehr gut besucht.
Seit 2016:
1. Vorstand
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Martin Zellhuber in Julbach
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2. Vorstand
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Thomas Lindl aus Stubenberg
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Schriftführer
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Anton Obernbichler aus Hitzenau
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Kassier
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Theo Vöth in Julbach
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Im Jahr 2016 blickt der Bienenzuchtverein auf ein 130.jahriges Bestehen zurück.
Gleichzeitig konnte beim Tag der offenen Tür am Lehrbienenstand noch das
25.jährige Bestehen des Lehrbienenstandes erwähnt werden.
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